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Inhaltsverzeichnis

Das Konzept von PrimStar

In Astrologieprogrammen ist die Horoskopdatenhaltung ein zentrales Thema. Vereinfacht kann man sagen, dass es hier prinzipiell zwei Methoden gibt. Die meisten Programme halten die Horoskope in einer (externen) Datenbank und bei den anderen entspricht ein Horoskop einer separaten Datei in einem Verzeichnis bzw. Ordner auf der Festplatte. Beide Ansätze haben, fast komplementär zueinander, ihre Vor- und Nachteile.

In PrimStar wurde das zweite Verfahren gewählt. Dadurch lassen sich Horoskopdateien unabhängig von PrimStar beliebig austauschen, generieren, löschen oder zu neuen Gruppen (d. h., Ordner, Verzeichnisse) zusammenfassen. Aus der Sicht von PrimStar ist allerdings eine andere Eigenschaft dieses Ansatzes von Bedeutung: Die Abbildung der Horoskopdaten erfolgt im XML-Format (XML steht für „Extended Markup Language”, einer Beschreibungssprache für strukturierte Dokumente und Daten). Auf diese Weise ist es möglich, von Horoskop zu Horoskop unterschiedliche Informationen in beliebiger Größe und Anordnung speichern zu können, ohne einem starren Datensatzformat folgen zu müssen. Der Inhalt der Dateien besteht hauptsächlich aus den erforderlichen Angaben, um ein Horoskop berechnen zu können; es werden also keine fertig berechneten Horoskope gespeichert. Seit Version 2.2.0 sind in einer Horoskopdatei jedoch zusätzlich die Speculumdaten enthalten. Das macht die Dateien zwar etwas größer, erweitert aber auch deren Nutzen, z. B. die Verwendung durch andere Programme (Auswertung, Analyse, usw.).

In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: Falls Sie PrimStar in der Version 2.2.0 oder größer im Rahmen eines Updates erhalten haben, sind die Texte in Ihren bestehenden Horoskopdateien noch in ISO-8859-1 bzw. Windows-1252 kodiert. Seit Version 2.2.0 verwendet PrimStar jedoch Unicode. In der Praxis stellt das aber kein Problem dar, denn sobald Sie ein bereits bestehendes Horoskop laden, ggf. ändern und wieder speichern, aktualisiert PrimStar die Horoskopdatei entsprechend den Neuerungen.

In PrimStar ist auch ein Datenaustausch mit anderen Astrologieprogrammen über das sog. Astrologische Austauschformat (AAF) möglich. Die Kompatibilität ist hier allerdings auf die AAF-Abteilungen A, B und C begrenzt.

Programmintern sind gleichzeitig acht verschiedene Horoskope während der Laufzeit von PrimStar aktiv. Diese können auf einfache Weise in der Darstellung, bzw. bei der Berechnung der verschiedenen Methoden, fast beliebig kombiniert werden. Ausnahmen davon sind beispielsweise Primärdirektionen mit Composite-Horoskopen, da sie nicht nach Zeit und Ort berechnet werden.

Die folgenden acht Horoskope hält PrimStar während der Laufzeit vor:

  1. Haupthoroskop, normalerweise das Radix des Nativen
  2. Partnerhoroskop, auch hier meistens das Radix
  3. Progressives Horoskop des Nativen
  4. Lunar des Nativen
  5. Solar des Nativen
  6. Kombin aus den Horoskopen des Nativen und Partners
  7. Composite aus den Horoskopen des Nativen und Partners
  8. Aktuelles Horoskop zur universellen Verwendung als Hier & Jetzt-Chart in der Stundenastrologie oder zur Darstellung von Tagestransiten.

In den Darstellungen Doppelkreis, Aspektevergleich und Astrokartografie stehen zusätzlich noch Einzeldirektionen als „Quasi-Horoskope” zur Verfügung, also die „Direktionalen Stände” (direkt und convers) zu einem bestimmten Datum.

An dieser Stelle sei bemerkt, dass in der Programmbeschreibung durchgängig die maskuline Form für den Nativen und Partner verwendet wird. Es ist einfach nur eine wertfreie Konvention ohne Diskriminierungsabsichten.

Unmittelbar nach Programmstart werden automatisch die acht Horoskope erzeugt. Als Basis für die Berechnungszeiten und -orte des Lunars, Solars und des aktuellen Horoskops dient das Systemdatum Ihres Rechners in Verbindung mit den geografischen Koordinaten des Rechnerstandortes. Im weiteren Verlauf des Programms ist man natürlich nicht an diese Werte gebunden und es können selbstverständlich beliebige Bezugsorte und Zeiten zur Lunar- und Solarberechnung verwendet werden. Es soll eben nur sichergestellt werden, dass alle acht Horoskope fertig berechnet beim Programmstart vorliegen.

Wenn Sie jetzt ein neues Radix erzeugen oder eines aus dem Horoskopverzeichnis laden, werden automatisch alle anderen programminternen Horoskope und die momentan gewählte Darstellung entsprechend aktualisiert.

Bei der Darstellung, der Weiterverarbeitung und beim Ausdruck der Horoskope gilt in PrimStar ein Grundprinzip: Aufgrund der besseren Übersicht und Raumausnutzung, sowohl am Bildschirm als auch auf dem Papier, kann von den möglichen Anzeigevarianten immer nur eine Variante zur Zeit dargestellt werden. Also wahlweise der Einzelkreis, der Doppelkreis, das Speculum oder die Aspektmatrix, usw..

Der Vorteil dieser Darstellungsform liegt darin, dass im Vergleich zu den sonst typischen Layouts mit der zentral angeordneten Kreisgrafik, einer Tabelle mit der Elementeverteilung und einer Aspektmatrix im unteren Teil, usw. so gut wie keine Kompromisse beim Umfang der darzustellenden Informationen gemacht werden müssen. Denn sobald man einen Horoskopvergleich mit Doppelkreis einschließlich aller Kleinplaneten plus entsprechender Aspektmatrix ausdrucken wollte, wäre der Platz beim „Alles-gehört-auf-eine-Seite”-Layout sehr knapp und hätte möglicherweise ein unübersichtliches Hauptfenster bzw. Druckbild zur Folge.

Der Preis dafür ist natürlich ein erhöhter Seitenumfang beim Drucken. Am Bildschirm entfällt dieser Nachteil allerdings, da alle Anzeigevarianten per Mausklick beliebig umschaltbar sind.

Am Beispiel des Darstellungstyps „Einzelkreis” wird jetzt das Bildschirm-Layout von PrimStar vorgestellt, das auch für alle anderen Anzeigevarianten wie „Aspekte”, „Halbsummen”, usw. gilt.

  1. Programmleiste. Hier werden jeweils die Namen des aktuellen Nativen und des Partners angezeigt
  2. Menüleiste
  3. Symbolleiste mit Kurztasten für häufig benutzte Menübefehle
  4. Statusleiste mit dem Namen des verwendeten Häusersystems
  5. Auswahlleiste mit Icons für alle Darstellungsvarianten. Mit dem Anklicken eines Icons wird die entsprechende Darstellung in das Hauptfenster eingeblendet
  6. Hauptfenster
  7. Überschrift des Hauptfensters. Beschreibt den Darstellungstyp und das momentan gewählte Horoskop
  8. Leiste mit Bedienelementen für das Hauptfenster. Die Bedienelemente-Sets variieren je nach Darstellung
  9. Fenster mit Einstellungsoptionen zu fast allen Berechnungsmethoden und Darstellungen. Kann auch ausgeblendet werden, falls mehr Platz für das Hauptfenster gewünscht wird. Dahinter liegt bei dieser Beispiel-Abbildung ein weiteres Fenster mit den Horoskopdaten des jeweils selektieren Horoskops Auch dieses Fenster kann beliebig ein- oder ausgeblendet und „angedockt” werden.

Das Hauptfenster stellt die astrologischen Sachinformationen in Tabellenform oder als Grafik dar.

Darstellungsvariante Tabelle Grafik
Einzelkreis  
Doppelkreis  
Aspekte  
Aspektvergleich  
Halbsummen  
Speculum  
Elementeverteilung  
Transite  
Direktionen  
Ingresse  
Accidentia nati  
Astrokartografie  

Die Grafikdarstellungen enthalten zusätzliche Eigenschaften zur Ansichtsunterstützung. Zum einen sind hier sog. „ToolTips” integriert. Das heißt, wenn Sie mit dem Mauszeiger langsam über die astrologischen Symbole oder Häusernummern fahren, werden an dieser Stelle für einen Moment lang kleine Fenster mit dem Namen des Symbols, dessen Tierkreisgrad oder ein Auslösedatum (bei „Accidentia nati”) usw. eingeblendet.

Darüber hinaus lassen sich auch Ausschnittsvergrößerungen einer Grafik durchführen, um bestimmte Details besser erkennen zu können. Und so geht’s:

  1. Klicken Sie mit der linken Maustaste auf einen der vier Eckpunkte des von Ihnen gewünschten Bildausschnittes der angezeigten Grafik und halten Sie die Maustaste gedrückt. Der Mauscursor verändert sich zu einem Doppelpfeil von links-oben nach rechts-unten.

  2. Ziehen Sie nun mit gedrückt gehaltener Maustaste die Maus in die gegenüberliegende Ecke des Bildausschnittes. Dabei werden Sie einen kleinen Rahmen erkennen, der den momentan gewählten Ausschnittsbereich repräsentiert.

  3. Wenn die Größe und Position des dargestellten Rahmens Ihrem gewünschten Ausschnittsbereich entspricht, lassen Sie die Maustaste los. Jetzt füllt der gewählte Ausschnitt das komplette Hauptfenster aus, wo zuvor die gesamte Grafik zu sehen war.

    Genauer gesagt wird er dies nur dann tun, wenn der Ausschnitt proportional zu den Abmessungen des Hauptfensters war. Denn nur die jeweils längere Seite des Ausschnitts gibt den Vergrößerungsfaktor vor. Dieser Faktor gilt auch für die kürzere Seite, um Bildverzerrungen zu vermeiden.

    Aus dieser Ausschnittsdarstellung heraus können Sie den beschriebenen Vorgang beliebig oft wiederholen, bis keine weitere Vergrößerung mehr möglich ist.

  4. Um jetzt wieder die gesamte Grafik im Fenster anzuzeigen, klicken Sie kurz mit der rechten Maustaste in das Hauptfenster.

In der folgenden Abbildung sehen Sie als Beispiel einen vergrößerten Ausschnitt in der Doppelkreis-Darstellung:

Zusammenfassung

Durch die Kombination von Horoskoptyp und Darstellungsvariante werden bis auf zwei Ausnahmen alle in PrimStar enthaltenen Berechnungsarten ermöglicht. Nur bei der Geburtszeitkorrekturmethode Accidentia nati ist als Horoskoptyp ausschließlich das Radix des Nativen erlaubt. Und mit Composite-Horoskopen sind Direktionen prinzipiell unmöglich, da jene nicht auf Raum und Zeit basieren.

Astrologieprogramme funktionieren ja im Allgemeinen recht ähnlich, unterscheiden sich aber deutlich in der Bedienung und der Darstellung nach außen. So ist es mitunter nicht leicht, Anwendern, die sich einmal an ein bestimmtes Programm gewöhnt haben, eine passende Metapher zur Bedienung eines anderen Astrologieprogramms näherzubringen. Als Abstraktion für die weiter oben beschriebenen Kombinationen kann man sich eine zweidimensionale Matrix vorstellen, bei der die Reihen aus den Darstellungsvarianten bestehen und die Spalten durch die Horoskoptypen repräsentiert werden. Jede „Zelle” dieser Matrix enthält dann einen „Schalter” zum Anzeigen der entsprechenden Kombination. Damit auch Horoskopvergleiche in diese Abstraktion passen, kann man sich zu jeder Zelle der „Reihen” Doppelkreis, Aspektevergleich und Halbsummen noch einen weiteren, frei wählbaren Horoskoptyp quasi „überlagert” vorstellen.

Das Funktionsmodell von PrimStar mag im ersten Moment vielleicht nicht direkt nachvollziehbar sein, denn in anderen Programmen würden Transite, Direktionen und Ingresse eher als eigenständige Berechnungen behandelt werden und nicht als weitere Ausprägungen von Darstellungsarten wie Kreisgrafiken oder Aspekttabellen. Doch gerade wegen des zweidimensionalen Modells sind beliebige Kombinationen auf leichteste Weise durchführbar. So sind z. B. Halbsummendarstellungen zwischen zwei unterschiedlichen Horoskopen möglich: Die Planeten der Halbsummenerzeuger können aus einem Solar stammen, und die Objekte, die diese Halbsummen aspektieren, gehören zum Radix. Ob diese Alternative eines Horoskopvergleichs vom astrologischen Standpunkt her immer Sinn macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Es soll damit nur die Vielfalt an Möglichkeiten aufgezeigt werden, die sich mit wenigen Mausklicks erreichen lässt. PrimStar ist ein sehr einfaches Programm (jedenfalls aus Anwendersicht...) und lässt sich in der Praxis fast intuitiv bedienen.