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Accidentia nati

Die Methode „Accidentia nati” bedeutet in Verbindung mit Primärdirektionen die Korrektur der Geburtszeit auf Basis vergangener Lebensereignisse. Üblicherweise werden hierzu die Ereigniszeiten primärer Achsendirektionen (also nur die Signifikatoren Aszendent und MC) mit den Daten prägnanter Lebensereignisse durch Verschieben der Geburtszeit in Korrelation gebracht. Im Idealfall stimmen dann die Lebensereignisse mit den Ereignisdaten „passender” Promissoren, bzw. deren Aspekte, weitgehend überein.

Bei der Überprüfung dieser Methode durch Horoskope mit „hundertprozentig verifizierten” Geburtszeiten wird allerdings schnell klar, dass sich die Bestimmung der korrigierten Geburtszeit häufig als schwankungsbedingter Kompromiss herausstellt. Ein Grund dafür sind zeitlich versetzte Ereignisauslösungen durch Transite. Erschwerend kommt hinzu, dass es weitere Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die Ereigniszeiten der Direktionen ausüben, wie z. B. die unterschiedlichen Direktionsschlüssel oder die Frage, ob man die ekliptikale Breite bei den Promissor-Aspektstellen berücksichtigen soll.

Doch wenn die eben erwähnten Faktoren geklärt sind und man etwas Erfahrung in der Zuordnung von Direktionen auf Lebensereignisse entwickelt hat, dann offenbart sich diese Feinabstimmung der Geburtszeitkorrektur als sehr leistungsfähig und spielt im Vergleich zu den sonst üblichen Methoden eher in der oberen Liga. Mit dem Begriff „Feinabstimmung” wird ein Horoskop vorausgesetzt, dessen Eingangsgenauigkeit der Geburtszeit in einem Bereich von ungefähr +/- 10 Minuten liegt.

Natürlich gibt es noch weitere Korrekturmethoden, besonders für die Grobkorrektur, die ebenfalls ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. Doch hier endet der kurze Einschub, denn ich will nicht meine eigene, präferierte Vorgehensweise als das Nonplusultra anpreisen; „Hüter des Heiligen Grals” sind in der Astrologie bereits ausreichend vorhanden...

Durch Klicken auf das Icon „Accidentia nati” in der linken Auswahlleiste wird das entsprechende Fenster eingeblendet. In der Mitte befinden sich zwei Zeitskalen, in denen die Ereignisdaten von Primärdirektionen mit den jeweiligen Signifikatoren abzulesen sind. Dargestellt werden alle Signifikatoren, die im Fenster Einstellungen in der Kategorie „Direktionen und Ingresse” selektiert sind.

Die obere Zeitskala dient der Darstellung von Primärdirektionen, die mit der Original-Geburtszeit berechnet wurden. Die untere Skala zeigt an, um wieviel Tage, Wochen oder Monate sich dieselben Direktionen bei einer veränderten Geburtszeit (+/- 1 Stunde maximal) verschieben würden.

Um den Vergleich von Ereignisdaten einer bestimmten Direktion zu erleichtern, werden die notwendigen Informationen in einem kleinen Fenster neben dem Mauszeiger dargestellt, wenn man mit diesem langsam über die jeweiligen Symbole einer Direktion fährt.

Um die Signifikatoren von den Promissoren optisch unterscheiden zu können, besteht die Möglichkeit, den Hintergrund um den Signifikator herum farbig zu unterlegen und einzurahmen. Dazu kann man den Eintrag „Signifikator mit HG” im Fenster Einstellungen, Abschnitt „Direktionen und Ingresse” selektieren.

Im oberen Teil des Fensters sind die Bedienelemente zum Steuern der Zeitskalen angeordnet. Ganz links kann die Größe des darzustellenden Zeitintervalls bestimmt werden (ein Jahr oder ein Monat). Daneben befinden sich die Richtungspfeile für die Anzeige von Zeiträumen, die vor oder hinter dem momentan dargestellten Zeitabschnitt liegen. Ganz rechts lässt sich der Multiplikator für diesen Zeitversatz einstellen. Der Multiplikator „x1” wird beim Betätigen der Richtungspfeile also jeweils das vorherige oder nächste Jahr anzeigen, bzw. den letzten oder nächsten Monat. Damit das Navigieren von mehreren Jahren oder Monaten nicht in eine endlose Mausklickerei ausartet, kann hier auch „x10” oder „x25” als Multiplikator gewählt werden.

Zwischen den beiden Zeitskalen werden die Lebensereignisse des Nativen dargestellt. Dies geschieht in Form einer Nummer, die dem jeweiligen Eintrag der Liste im Abschnitt „Lebensereignisse” entspricht (Dialogfenster „Radix berechnen”). Auch hier kann der zugehörige Text wieder durch das Zeigen der Mausspitze auf die Nummer ermittelt werden. Das Nummernsymbol ist nur ein Platzhalter für die eigentliche Beschreibung des Lebensereignisses, damit bei nah aufeinander folgenden Ereignissen die Übersichtlichkeit erhalten bleibt.

Alle weiteren Parameter, z. B. die Größe des Geburtszeitversatzes in Minuten, die Wahl des Direktionsschlüssels, usw. werden im Fenster Einstellungen unter dem Abschnitt „Direktionen und Ingresse” angepasst. Praktischerweise lässt man das Fenster hier geöffnet (wie in der Abbildung), um so den Geburtszeitversatz bequem ändern zu können.

Nach jeder Änderung des Geburtszeitversatzes (oder anderer Parameter) wird automatisch der Inhalt des Hauptfensters aktualisiert. So kann man schnell die veränderten Zeitabstände zwischen den Lebensereignissen und den Direktionen überprüfen und sich auf diese Weise Schritt für Schritt sekundenweise an die korrigierte Geburtszeit heranarbeiten. Leider ist an dieser Stelle kein Raum für eine Diskussion über praktische Erfahrungen mit sekundengenauen, „wahren” Geburtszeiten, wo doch der Geburtsvorgang insgesamt zeitlich recht unscharf ist...

Im Gegensatz zur Darstellung „Direktionen” kann bei der „Accidentia nati” der Berechnungszeitraum auf maximal 400 Jahre eingestellt werden. [Einstellungen -> Direktionen und Ingresse -> Primärdirektionen -> Accidentia nati (Jahre)]. Bei derart langen Berechnungszeiträumen ist allerdings auch bei schnellen Computern eine Verlangsamung der Ablaufgeschwindigkeit erkennbar. Für die meisten Fälle sollte der Berechnungszeitraum daher nicht viel größer als ein „normales” Menschenalter eingestellt werden.

In der Darstellungsvariante „Accidentia nati” sind Ausschnittsvergrößerungen möglich (Zoom). Näheres dazu im Abschnitt Das Konzept von PrimStar.